Das war der WUD4Kids am Nationalen Zukunftstag 2022

15.1.23

Zum dritten Mal, zum zweiten Mal physisch am Event vor Ort, durften wir unseren UX-Nachwuchs am World Usability Day mit einem eigenen Programm begrüssen. Dieses Jahr sogar als offizielles Angebot des Nationalen Zukunftstags - die Plätze waren dementsprechend schnell ausgebucht. Das grosse Interesse am Thema User Experience und Usability freut uns von Seiten von UX Schweiz natürlich besonders.

Auch 2022 haben wir uns zum Ziel gesetzt, die menschenzentrierte Denkweise unserem Nachwuchs näherzubringen sowie spannende Einblicke in ausgewählte UX-Berufsfelder zu bieten. Wir wollen euch kurz zeigen, was die 29 Mädchen und Jungs der «Generation UX» bei uns erlebt haben.

UX? Usability? Warum sollte mich das in Zukunft interessieren?

Zu Beginn erklärten wir die Begriffe Usability (Benutzerfreundlichkeit) und User Experience (Ganzheitliches Erlebnis bei der Benutzung)  im Zusammenhang mit Apps, Websites, Automaten oder auch Produkten. Jeder der Kids hatte dabei Beispiele aus dem Alltag im Kopf, welche ihnen das Leben erleichterten oder erschwerten.

Dass einfache Lösungen sich nicht so einfach gestalten lassen, wurde schnell klar. Was es braucht, damit die Menschen als Individuen und Teil unserer Gesellschaft im Zentrum der Lösungsentwicklung stehen, wollten wir den Kids anhand von Workshops und Vorträgen im Laufe des Tags zeigen.

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Mit Future Design die Schule der Zukunft gestalten

Wir starteten den Vormittag mit einer Zeitreise. Ricarda Reutimann, Sibylle Peuker, Jeannine Kämpfer und Tobias Jäger-Egger von Zeix nahmen die Kids mit ins Jahr 2080. Mit Hilfe der Kreativmethode Future Design werden Kinder dazu angeregt, Vorauszudenken und dabei frei und unbeeinflusst ihre Vorstellung von der Zukunft zu gestalten. Schritt für Schritt entstanden so auf grossen Schautafeln verschiedenen Szenarien der Schule der Zukunft.

Es war wirklich faszinierend zu sehen, wie tiefgründig und weitsichtig die Kinder das Thema Future Learning behandelt haben -  ein durchaus kritischer Blick auf das bestehende Schulsystem wurde dadurch aufgedeckt. Aber für jedes Problem wurde auch eine passende Lösung gesucht. Schliesslich ist in der Zukunft ja alles möglich ;-)

Hier könnt ihr einen ausführlichen Erfahrungsbericht zum Future Design 2022 von den Kolleg:innen von Zeix lesen. Es lohnt sich, versprochen!

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Die Bausteine für Lösungen der Zukunft

Richtig kreativ und konstruktiv wurde es dann im zweiten Teil unter Anleitung von Susanne Schmidt-Rauch von evux. Hier sollten die angehenden UX-Designerinnen und -Designer mit Hilfe von LEGO® SERIOUS PLAY® Lösungen für die zukünftigen Herausforderungen der Schule der Zukunft bauen. Die Modelle entstanden in Gruppenarbeit. Somit lernten die Kids eine der wichtigsten Lektionen des nutzerzentrierten Vorgehens: das Arbeiten im Team und das Einbeziehen verschiedener Bedürfnisse und Vorstellungen. 

Technik soll in Zukunft dazu dienen, das Lernen so einfach wie möglich zu gestalten sowie die Lehrpläne sehr individuell auf die Wünsche und Fähigkeiten der Kinder abzustimmen. Spannend war zu sehen, wie einige Teams das Lernen in Zukunft nicht nur auf die Schulzeit bezogen, sondern im Sinne eines lebenslangen Lernens für das Leben gestalteten. In einer Version sogar im wahrsten Sinne vom Anfang bis zum Ende.

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Besuch eines echten Superhelden

Nach soviel Brain Power durften sich die Kinder vor der Mittagspause etwas zurücklehnen und sich auf einen Überraschungsgast freuen. Was it a bird? Was it a plane? No, it was Bionicman! Ein echter Superheld, der sich für Mobbingprävention und Inklusion bei Kindern stark macht. Bionicman, aka Michel Fornasier, besuchte uns im Rahmen seiner «Rise & Be Nice Tour». In Schulen, Kinderspitäler und Sportcamps motiviert er dabei Kinder auf eine spielerische Art zu mehr Menschlichkeit und Akzeptanz.

Er erzählte uns von seinem Start ins Leben mit einer Hand und wie er aus seiner scheinbaren Beeinträchtigung eine Stärke machte. Sein «Handicap» stand dabei sinnbildlich für alle Besonderheiten, die einen Menschen ausmachen. Die Kinder konnten so ihre eigenen Besonderheiten erkennen und zu ihrer persönlichen Superkraft machen. 

Die Kids löcherten Bionicman mit Fragen zum Alltag mit einer bionischen Handprothese. Wie schwer ist sie? Wie lange muss man diese aufladen? Was macht man, wenn unterwegs mal die Batterie leer wird? Und vor allem: Geht sie beim Fliegen als Handgepäck durch? Zum Abschluss gab es dann noch coole Bionicman Comics und jede Menge bionisches High Fives. 

Wer Bionicman und seine Stiftung «Give children a hand» unterstützen möchte, kann das hier auf der Bionicman Website machen.

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Lösungen mit Prototyping zum Leben erwecken

Frisch gestärkt mit feiner Pasta, gesunden Salaten und Desserts, so viel man wollte, starteten die Kids in den Nachmittag. Wie bereits im Vorjahr durften die Kids zwischen zwei Workshop-Formaten wählen: «Lösungen mit Prototyping zum Leben erwecken» sowie «Künstliche Intelligenz für Kids».

Was stört denn an der heutigen Schule und vor allem wie können wir das in Zukunft verbessern? Alwin Seiverth von Finnova zeigte den kommenden UX-Designern und -Designerinnen auf, wie man durch Empathie und visuelles Denken «Lösungen mit Prototyping zum Leben erweckt». 

Zunächst stand das Verstehen im Vordergrund. In Einzelinterviews befragten sich die Kids gegenseitig und erhielten so spannende Erkenntnisse über den Schulalltag und die auftretenden Probleme ihrer Gespänli. Daraus bauten wir eine Journey Map eines Schultags, die aufzeigte, wann und in welchen Situationen die meisten Schwierigkeiten auftraten. Das alles wurde mit leicht verständlichen, altersgerechten Vorlagen zusammen erarbeitet, um die Denkweise und Vorgehen der nutzerzentrierten Gestaltung von Produkten spielerisch kennenzulernen. 

Richtig kreativ wurde es im zweiten Teil. Auf dem Papier skizzierten die Kids in kleinen Teams ihre Lösungen und stellten diese den anderen Teams vor. Vom super chilligen Lernsessel mit allerlei technischen Gadgets bis hin zu trainierten Delfinen, die einem die Hausaufgaben erledigen, war einiges geboten.

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Künstliche Intelligenz durch menschliche Erfahrungen

Das andere Workshop-Thema «Künstliche Intelligenz für Kids» befasste sich mit den Fragen, wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI), wo begegnen wir KI bereits im Alltag und woran denken wir beim Wort «Künstliche Intelligenz» sonst noch? Gewohnt praxisnah führte Eugen Rodel von thingminds die angehenden Data-Scientists in die Welt der Datensätze, Lernalgorithmen und Vorhersagen ein. 

Zusammen wagten sie sich an KI-gesteuerte Webapplikationen, trainierten und testeten diese ausgiebig. Dabei wurde schnell klar, dass die künstliche Intelligenz erst durch die menschliche Intelligenz auch wirklich intelligent werden kann.

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Lach dich gesund

Ganz im Sinne des WUD-Mottos «Our Health» haben wir natürlich auch etwas für die Gesundheit der Kinder getan, denn Lachen ist gesund. Lachen fördert die geistige und körperliche Gesundheit. Zur Auflockerung nahm Christian Hablützel von Lach dich gesund die Kids mit in die Welt der ausgelassenen Stimmung.

Nach anfänglicher Zurückhaltung und leichtem Gekicher lagen am Ende alle lachend am Boden - sind aber natürlich wieder wohlbehalten aufgestanden. Unsere Mission wurde also erfüllt.

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Zum Abschluss gehörte die Bühne der Generation UX

Mit einfachen, altersgerechten Übersichten über die Grundelemente eines UX-Prozesses sowie die beteiligten UX-Berufsbilder rundeten wir die praktischen Erfahrungen ab. Am Ende eines langen Tages hatten die Kids somit eine ordentliche Ladung Wissen und Erfahrungen zu den Themen UX und Usability sammeln können. 

Highlight für die Veranstaltung und für die Kids selbst war dann aber noch die WUD4Kids-Abschlusspräsentation. Sie konnten mit auf die Bühne und zeigen, was sie den Tag über geschaffen haben. Die Generation UX ist bereit dafür, die Zukunft mitzugestalten - wir freuen uns darauf.

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Dieses Jahr ist sicher wieder ein WUD4Kids mit neuen Themen geplant - Lasst euch überraschen. Wer über WUD4Kids und den World Usability Day informiert werden möchte oder Fragen und Anregungen hat, kann sich gerne jederzeit an worldusabilityday@uxschweiz.ch wenden.